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Eine Welt – One World

~ Ökumenischer 1Welt-Kreis Ruhla (D)

Eine Welt – One World

Archiv des Autors: Dietmar

Es gibt nichts Gutes, außer man tut es. Oder: Nicht die gute Absicht zählt sondern die gute Tat

24 Freitag Nov 2017

Posted by Dietmar in Allgemein - General, Ruanda - Rwanda

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Schlagwörter

Überleben, Bildung, Bildungspatenschaft, Bildungspatenschafts-Programm, business, challenge, charity, Children, distress, donation, Dritte Welt, Education, Eine Welt, emergency, first aid, Geschäft, Handel, handicap, hardship, Herausforderung, Hindernisse, housing, impaired, Information, Kampf, Kinder, Lebensbedingungen, living situation, Not, nothilfe, obstacles, one world, Patenschaft, poverty, relief, Ruanda, Rwanda, scholarship, Spende, sponsorship, stipendium, struggle, support, survival, survive, trade, Unterkunft, unterricht

L. und K., die Kinder von A., besuchen seit einem Jahr die New Life Nursery & Primary School.

Der Direktor der Schule hatte mir noch in Deutschland weilend mitgeteilt, dass die Mutter in eine sehr schwierige Situation geraten ist. Als ich in Ruanda angekommen war, hat er mich dann mehrmals angerufen und mich gebeten so schnell als möglich zu kommen, um im persönlichen Gespräch die Probleme zu erfahren und Lösungsmöglichkeiten zu besprechen.

Wir, Pastor Gerhard, Susan und ich, hatten die Mutter, die Kinder und den Direktor im Februar 2017 getroffen. Den Kindern und der Mutter ging es gut, der Markthandel hatte sich gut entwickelt, so dass für die Familie ein bescheidenes Einkommen gesichert schien, um die Basisbedürfnisse abzudecken.

Im März ist sowohl im Vorratsraum als auch in ihrem Häuschen mehrfach eingebrochen worden. Insgesamt ist mindestens vier Mal eingebrochen worden, jedes Mal wenn die Mutter wieder weiter gemacht hatte und sich ein wenig Habe angesammelt hatten. Es wurden alle Vorräte der Waren gestohlen und alle ihre persönliche Habe. Die Einbrüche und Beraubungen sind offensichtlich systematisch und aus einem Umfeld geschehen, welches um die Lebensumstände der Familie wusste. Es ist in der Nachbarschaft bekannt, dass sie von Muzungus (Weißen) aus Europa unterstützt wird. Das kann Motivation genug sein, um ihr immer wieder alles zu rauben, da sie, so vermuten die Räuber, wieder Geld von den reichen Europäern erhält.

Im Mai und Juni war die Mutter zudem mehr als vier Wochen sehr krank.

Sie hat sich dann vom Direktor Geld leihen müssen, um ihren Kindern überhaupt noch ein wenig Nahrungsmittel zu kaufen

Ich habe selbst zur Genüge erfahren müssen, wie sehr die Beziehung eines einheimischen Menschen mit einem weißen Europäer bei Verwandten, „Freunden“, Nachbarn und sogar fremden Menschen, die um diese Beziehung wissen, manchmal auch nur vom Augenschein, Neid, Missgunst und Begehrlichkeiten und sogar Hass wecken kann. Die Familie lebt in einer der ärmsten Gegenden im Osten Ruandas nahe der Grenze zu Uganda. Dort gibt es reiche Vieh- und Landbesitzer, die im Alltag persönlich nicht in Erscheinung treten, da sie eher in den Städten oder in Kigali in ihren Villen leben.

Die Bevölkerung ist arm und lebt mehr oder weniger von Tag zu Tag. In dieser Umgebung wird man missgünstig betrachtet, sobald man sich von der normalen Umgebung abhebt. Erhält die Familie Zuwendungen, wird ihr dies geneidet und ihr werden unterstellt, selbstsüchtig ihren geschenkten Wohlstand nicht teilen zu wollen.

Seitdem sie einer örtlichen Kirchgemeinde beigetreten ist und die Kinder deren Schule besuchen, hat sie zumindest dort Zugewandheit und Aufnahme gefunden. Ich bin sehr froh, dass der Schuldirektor für mich ein zuverlässiger Ansprechpartner und Mittler ist. Ich habe den Eindruck, dass er ernsthaft am Wohlergehen der Mutter und der Kinder interessiert ist.

Darum haben wir auch miteinander Maßnahmen besprochen, die nun Schritt für Schritt unter seiner Begleitung für, mit und von der Mutter verwirklicht werden sollen.

Die Familie bewohnt bislang eine Hütte weit ab von Nachbarschaft versteckt in Maisfeldern. Die Tür, ein paar zusammengenagelte Holzbretter, kann mit einem festen Stoß der Faust aufgebrochen werden.

  • Es wird nun ein Haus oder ein paar Zimmer gesucht in einer dichten Nachbarschaft möglichst zentral im Ort. Die Türen und Fenster müssen aus Stahl sein bzw. ein Stahlgitter haben und verschließbar sein.
  • Mit den Nachbarn wird die Lebenssituation der Familie besprochen und sie werden gebeten aufmerksam aufeinander zu achten.
  • Die Miete in den ersten drei Monaten wird aus den Mitteln des Förderprojektes bezahlt.
  • Ist ein sicherer Wohnplatz bezogen, wird ein ebensolcher Vorratsraum angemietet falls die Vorräte nicht in einem der Wohnräume gelagert werden können. Die Anschubfinanzierung für die Beschaffung von Waren und Ausstattung wird ebenso aus Projektmitteln bezahlt.

Pastor Gerhard, Susan und ich selbst haben uns im Februar überzeugen können, dass die Mutter mit viel Geschäftssinn und einer cleveren Verkaufsstrategie ihren Marktstand betrieben hat.

Der Verlauf und das Geschehen um unsere Bemühungen, der Familie eine Grundlage zu verschaffen, die es ihnen ermöglicht unabhängig ihren Basislebensunterhalt zu erwirtschaften, haben mich einiges gelehrt zu unseren Absichten armen Menschen in Ruanda zu einem besseren Leben zu verhelfen.

Wir unterstützen generell arme Familien. Einige Familien, Studenten oder Schüler sind jedoch so arm, dass die Finanzierung der Schulausbildung nicht greifen kann. Es sind die verlassenen Mütter oder allein gelassenen Kinder ohne sonstige Beziehungen zu sorgenden Angehörigen, deren Zuhause aus vier Lehmwänden und einem Wellblechdach besteht, die keinen Tisch, keinen Stuhl und kein Bett haben, die morgens hungrig zur Schule gehen und abends hungrig sich auf die Matte oder das Stück Pappkarton legen. Wir betreuen zurzeit aus diesem Personenkreis 7 Patenkinder.

Es nützt nichts diese Kinder zur Schule zu schicken, weil sie unter diesen Lebensumständen nichts lernen werden. Ich werde solange ich nicht zu anderem Verfahren verpflichtet werde, Geld in die Hand nehmen und diesen Kindern eine Lebensgrundlage ermöglichen, damit die Ausbildungsförderung greifen kann.

Zusätzlich habe ich ein weiteres Mal gelernt, dass eine Hilfsmaßnahme in Ruanda einer genauen Betrachtung und Auswertung der ökonomischen, sozialen und kulturellen Lebensbedingungen von armen Menschen in diesem Lande bedarf, sowie der realen Lebensumstände am Wohnplatz einer zu fördernden Person. Sonst kann es bei den Ärmsten schnell geschehen, dass unser Geld für die Begünstigten einen Schaden in ihren alltäglichen Lebensumständen zur Folge hat. Das Geld kann für diese Menschen nur Mittel sein zum Zwecke der Verbesserung der gesamten Lebensumstände, und vorrangig darf es nicht die Würde und die sozialen Bezüge der Menschen beschädigen. Geld allein hilft nur, wenn es in ein Konzept eingebunden ist, welches der Realität bedürftigen Menschen in Rwanda angepasst ist. Dieses Konzept muss kontinuierlich von der Projektgruppe des „Eine Weltkreises“ erarbeitet und modifiziert werden und den Projektmanagern in Ruanda als Handlungsanweisung vermittelt werden.

Ich bitte die Pateneltern der Kinder um Verständnis für unser weitreichendes Engagement für die Familie. Ich hoffe mit diesem Bericht, dazu beizutragen, dass Ihnen die Lebenswirklichkeit in Ruanda ein wenig mehr und besser nachvollziehbar ist.

Meine Frau Susan und ich danken Ihnen von Herzen für die Unterstützung dieser Familie. Für die Mutter und die Kinder ist es die einzige Möglichkeit zu einem Leben in Würde. Für uns ist dies Ermutigung, damit wir unsere Tätigkeit hier vor Ort immer noch mit einiger Gelassenheit und Ausgeglichenheit ausführen können.

Inzwischen ist die Familie in ein sicheres Haus in Sichtweite zum Marktplatz gezogen. Die Mutter hat dank der Unterstützung der Pateneltern die Miete für die ersten drei Monate aufbringen können. Und auch die Waren für den Markthandel konnte sie von dem gespendeten Geld kaufen.

Es geht weiter!

 

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Zurück in Ruanda – Back to Rwanda

21 Dienstag Nov 2017

Posted by Dietmar in Ruanda - Rwanda

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Online-Translation of this page

Nach acht Monaten in unserem Zuhause in Düsseldorf sind wir, Susan und ich, am 24. Oktober wieder nach Ruanda geflogen und auch gut gelandet.

Und das ging so:

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Koffer packen – Flughafen Düsseldorf warten – Regen – Flug nach Amsterdam – Regen – Abflug nach Kigali – Mittagessen – Fliegen – Wasser im Becher, Wasser auf der Erde (Nil) – Fliegen – Abendessen – Ankunft in Kigali

Aufgestanden um 4:00 Uhr, abgeflogen in Düsseldorf um 8:15 Uhr, abgeflogen in Amsterdam um 10:30 Uhr, angekommen in Kigali 19:00 – müde und froh dort zu sein.

Zwei Tage bei unseren Freunden Daniela und Alex verbracht, da das Haus in Masaka noch unter Renovierungsarbeit war.

Am Freitag das Zuhause wieder in Besitz genommen. Sachen auspacken, alles entstauben und putzen. Einkaufen – Vorräte und Kühlschrank füllen.

Bis Dienstag kein fließend Wasser, dann am Abend es rauscht und sprudelt. Jetzt sind wir endlich angekommen…..

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und konnten unseren Hund Toxxy schließlich auch waschen und von Ungeziefer befreien.

So war es und dann ging es weiter.

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Hier regnet es auch täglich und oft weht ein kalter Wind

Noch eines möchte ich loswerden. Ich weiß, dass zur Zeit in Europa Spätherbst ist und in ein paar Tagen die Winterzeit beginnt.Wie es in Mitteleuropa so üblich ist, ist es nasses und kaltes Wetter. Wir haben in Ruanda über das ganze Jahr das Klima, welches in Mitteleuropa Sommer genannt wird. Ich mag es aber nicht länger und immer wieder hören oder lesen, dass wir es so gut haben, weil wir unter der warmen Sonne leben dürfen und ihr in Deutschland friert und nasse Füße kriegt nebst dazugehörender Erkältung. Also zum letzten Mal, zieht euch warm an, trinkt einen heißen Tee oder einen Glühwein, wenn es sein muss, und nervt nicht weiter mit Bemerkungen zum Wetter. Wir sind schließlich nicht in Ruanda, um uns in die Sonne zu legen, sondern um die notwendigen Arbeiten zu erledigen. Dabei ist das Wetter für uns so unwichtig für das tägliche Leben, wie bei euch.

So, nun werde ich dankbar zur Kenntnis nehmen, dass ich von Wetterberichten verschont bleibe.

Ansonsten wünsche ich allen Menschen eine schöne, heimelige Advents- und Vorweihnachtszeit.

Demnächst erzähle ich auch wieder Geschichten über unsere Arbeit für das Bildungsprojekt und was mit den Kindern und Jugendlichen und ihren Angehörigen geschieht.

 

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„Schreibe doch bitte einmal eine Erfolgsgeschichte“

19 Montag Dez 2016

Posted by Dietmar in Allgemein - General, Ruanda - Rwanda

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Schlagwörter

Afrika, ausbildung, behinderung, Beruf, Berufsausbildung, Bildung, Bildungspatenschaft, Bildungspatenschafts-Programm, blind, Blindheit, gehörlos, Information, Kinder, Kinderarmut, Patenschaft, Ruanda, scholarship, schule, selbstbestimmt, sponsoring, stipendium, sustainability, Verwantwortung, Würde, Zukunft

Dieser Eintrag ist gewidmet den Pateneltern und Sponsoren, die Kinder und Jugendliche in Ruanda bei ihrer Ausbildung finanziell unterstützen.


 

„Schreibe doch bitte einmal eine Erfolgsgeschichte“: bin ich gebeten worden.

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Gerne schreibe ich über den Erfolg von Menschen, die Sie bei der Ausbildung unterstützen. Allerdings frage ich mich als Denkender und nachdenkender Mensch, was ein Erfolg ist und wie er speziell für wen in unserem Bildungsprojekt für Kinder in Ruanda sich darstellt.

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Mein erster Gedanke ist, dass Erfolg immer persönlich und individuell ist.

Der nächste Gedanke ist, dass ein Erfolg sich in der Regel erst nach langer Zeit als solcher erweist, auch und manches Mal gerade wenn er im Moment des so beschriebenen Ereignisses als Erfolg gefeiert wird, abrutschen kann in einen Misserfolg. Erfolg ist ähnlich dem Glück auf den Augenblick bezogen und ansonsten sehr vage und unsicher.

Des Weiteren denke ich, dass Erfolg auch abhängig ist von den allgemeinen Lebensumständen und sozialen, ökonomischen, politischen und kulturellen Verhältnissen also das was allgemein als Alltagsrealität beschrieben wird.

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Jetzt kann mir natürlich entgegnet werden, dass ich es doch bitte nicht so kompliziert machen soll. Doch definiere ich meine Aufgabe hier in Ruanda nicht so, dass ich schöne Bilder liefere und die Klischees über das arme unterentwickelte Afrika mit großäugig und lächelnden Kindern herzergreifend male und die Herzen der Europäer in ihren bequemen Sesseln zu Tränen rühre, damit sie ihre Geldbörsen öffnen und ein paar Scheine überweisen.

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Die Wirklichkeit ist immer komplex und kompliziert.

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Ich sehe meine Aufgabe sehr wohl darin, die Realität in Ruanda darzustellen, so gut es mir möglich ist.

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Eines kann ich Ihnen mit Gewissheit sagen. Die finanzielle Unterstützung der Pateneltern und Sponsoren ist ein Erfolg für ebendiese Menschen. Was auch immer Sie bewegt, die Ausbildung von Kindern und Jugendlichen in Ruanda zu finanzieren, es ist ihr persönlicher Erfolg sich so entschieden zu haben. Sie haben aus christlicher Nächstenliebe gehandelt, aus der Einsicht etwas zurückzugeben, was wir diesen Menschen und ihren Vorfahren gestohlen haben, aus der Erkenntnis, dass eine gerechtere Welt nur zu schaffen ist, indem letztendlich Wohlstand geteilt werden muss – oder was auch immer Sie bewegt haben mag. Sie können sich dies als Punkt in die Erfolgsbilanz ihres Lebens einschreiben.

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Also nun zu der Erfolgsbilanz der anderen Seite. Die Menschen, die Sie unterstützen, erhalten durch ihre finanzielle Unterstützung erst die Voraussetzung und notwendige Bedingung irgendwie und irgendwann einmal erfolgreich zu sein. Dazu möchte ich sehr deutlich sagen, dass es deren Anstrengung und tägliche Arbeit und die ihrer Angehörigen ist, die zu ihrem eigenen Erfolgserlebnis führt. Und manches Mal sieht es lange Zeit so aus, dass Scheitern und Misserfolg bei einzelnen Kindern und Jugendlichen vorherrschen, während andere brillant und mit bestbewerteten Leistungen erfolgreich sind. Am Ende eines Abschnitts lässt sich für einen bestimmten Zeitraum Bilanz ziehen. Dann sieht das Ergebnis oft ganz anders aus und manchmal folgt einem intellektuellen Erfolg ein menschliches Desaster.

Ob ein Lebensabschnitt, wie Schul- und Universitätsausbildung, Berufsfindung, Familiengründung, gutes Einkommen und damit soziale Anerkennung ein erfolgreiches Leben für einen einzelnen Menschen beschreiben, wird erst erkennbar nach viel Jahren und zumeist erst am Ende des Lebens.

Selbstverständlich schließen die meisten Personen, die von Pateneltern und Sponsoren unterstützt worden sind, ihre Schul- oder Universitätsausbildung mit einem guten Examen ab. Danach sind sie in der Regel arbeitslos oder erhalten eine Anstellung weit unter Wert ihrer Ausbildung und persönlichen Fähigkeiten. Ist das nun erfolgreich oder erfolglos, sind sie persönlich gescheitert oder hat eine Regierung, ein Staat versagt?

Nicht wenige unserer jungen Leute landen nach Abschluss der Ausbildung wieder an dem Ort ihres Elternhauses auf dem Lande, nehmen die Hacke in die Hand und arbeiten auf dem Feld ihrer Vorfahren, weil dies die einzige Möglichkeit ist zu überleben, von dem was sie ausbringen und ernten. Kann auch so ein erfolgreiches Leben sich entwickeln?

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Ich weiß nicht, was der Erfolg bei „unseren“ Kinder und Jugendlichen ist und sein wird. Ich kann und will dazu nichts sagen, weil die Realität so vielfältig und vielschichtig ist, dass ich zwar die Aspekte der Wirklichkeiten beschreiben kann, aber nicht, was dies für den einzelnen Menschen bedeutet.

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Bitte verstehen sie meinen Standpunkt. Sie leisten einen großen Beitrag für diese Kinder, das bedeutet für die Kinder und Jugendlichen alles. Ohne Ihren Beitrag würde keiner von ihnen in die Schule gehen oder studieren können.

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Das ist es – nicht mehr und nicht weniger. Das ist Ihr Erfolg. Dafür bin ich Ihnen dankbar und die Kinder und deren Angehörige sowieso und darauf sollten Sie stolz sein. Was dann aus den Kindern und Jugendlichen wird, liegt nicht mehr in Ihren Händen und schon gar nicht in meinen.

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11 Freitag Nov 2016

Posted by Dietmar in Allgemein - General

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In der Existenzweise des Habens findet der Mensch sein Glück in der Überlegenheit gegenüber anderen, in seinem Machtbewußtsein und in letzter Konsequenz in seiner Fähigkeit, zu erobern, zu rauben und zu töten. In der Existenzweise des Seins liegt es im Lieben, Teilen, Geben.
Erich Fromm, Haben oder Sein

Die Kinder und jungen Menschen, die wir in Ruanda in ihrer Schulausbildung oder Berufsausbildung unterstützen, profitieren von der Bereitschaft der Pateneltern von dem abzugeben, was sie haben.

Heute ist Martinstag und die Geschichte des Mantelteilens von dem Offizier der römischen Armee, Martinus, hat sich in unseren europäischen Landen zu einem Leitmotiv des Teilens mit den Armen entwickelt.

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Wir geben von dem, was wir haben, was wir als unseren Besitz verstehen.

Ich habe als Kind immer wieder gehört, wenn es ums Teilen ging, dass gerecht geteilt werden soll. Das bedeutete, wenn ich einen Apfel habe und diesen mit drei anderen Kindern teilen will, habe ich ihn in vier gleiche Teile zu schneiden und jeder erhält ein gleiches Stück.

Teilen und Gleichheit stehen also in einem Verhältnis zueinander. Ich denke über die Geschichte vom geteilten Mantel nach. Zwei Sachverhalte halte ich für bemerkenswert.

Zum Einen:  In der Geschichte, wie ich sie kenne, gibt Martin den halben Mantel, um die Blöße des Mannes zu bedecken, da der ihm nackt begegnet.

Zum Anderen: Der halbe Mantel hat keinen Aspekt der Angleichung für den armen Mann und ebenso nicht für den Spender Martin. Der arme Mensch kann zwar seine Nacktheit bedecken, aber wärmen wird ihn ein halber Mantel nicht. Er ist vor der Gabe so arm sein wie nachher. Martin wird in sein Lager reiten, den halben Mantel in die Ecke werfen und sich einen neuen aus seinem Vorrat nehmen oder sich einen fertigen lassen. Er ist nicht weniger wohlhabend.

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Ich möchte an diesem symbolträchtigen Tag, an dem viele Kinder in meinem Heimatland die Geschichte von Martin nachspielen und in ihrem Verständnis geprägt werden, was es bedeutet zu teilen, all den Menschen danken, die als Pateneltern oder Sponsoren der Kinder und Jugendlichen in Ruanda von dem Geben, was sie haben. Damit unterstützen sie die Daseinsvorsorge von Menschen, von denen die meisten in tiefer Armut leben und alle arm sind. Diese Menschen haben nichts, was über das tägliche Überleben hinausgeht. Sie geben von dem, was sie haben und verändern damit das Sein dieser Menschen zum Besseren. Damit tragen Sie auch ein wenig zu mehr Gleichheit bei. Dafür bin ich ihnen besonders in Dankbarkeit verbunden, da für mich noch immer der Aspekt der Gleichheit der Menschen miteinander der wesentliche Bestandteil des Gebens ist. Es kommt nicht darauf an, wie viel jemand gibt, bedeutend ist, dass mit der Gabe die Angleichung der Lebensverhältnis und der Lebenschancen ein bisschen voran gebracht wird.

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Noch eins kommt mir in den Sinn: Menschen, die wenig Haben, geben von dem, was sie haben. Menschen, die mehr als genug Haben, geben von dem, was sie übrig haben.

Ich wünsche allen Lesern einen guten Martinstag. Möge dieser Tag als ein Anregung aufgegriffen werden, über Teilen und Gleichheit nachzudenken.

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Ich sitze am Fenster, schaue auf den Regen und freue mich, dass die Wiese um das Haus herum wieder grün ist.

02 Sonntag Okt 2016

Posted by Dietmar in Allgemein - General, Ruanda - Rwanda

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In den letzten Tagen ist viel Wasser vom Himmel gefallen und heftige Gewitter sind sind über uns hinweg gezogen. Die Farmer und ihre Helfer hacken die Erde auf, um neue Pflanzen setzen zu können. Die längste, trockene Zeitspanne seit 60 Jahren hat die Erde ausgetrocknet, viele Pflanzen sind verdorrt und die Rinderfarmer hatten Mühe das tägliche Futter für die Tiere zu finden. In der Ostprovinz sind mehr als 1500 Rinder wegen des Wassermangels gestorben. Die Menschen hier sind froh über jeden Regentag, wie bei uns sich die Menschen über jeden Sonnentag freuen.

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Dies ist ein entspannter Augenblick gewesen am heutigen Nachmittag. Eine Tasse heißen  Kaffees habe ich langsam getrunken, da der Regen auch ziemlich niedrige Temperaturen zur Folge hat und ich mich aufwärmen wollte.

Nach der Entspannung folgt die Beschäftigung mit unserem Projekt und da gibt es der Sorgen viele. Vor allem benötigen wir neben den Sponsoren für die persönlichen Bildungspatenschaften allgemeine Spenden zur Verfügung für besondere Notsituationen und zur begleitenden Absicherung der Ausbildung bei den ärmaten unserer Kinder und Jugendlichen.

Wofür benötigt das Projekt Bildungspatenschaften in Ruanda für Kinder und Jugendliche aus armen und benachteiligten Familien nicht personengebundene Spenden?

In dem Projekt werden in diesem Jahr, 2016, für 48 Kinder und Jugendliche die Kosten der Ausbildung in einer Vorschule, einer Primary School, einer Secondary School oder einem Studium an einem Integrated Polytechnical Center (IPRCT) oder Vocational Training Center (VTC) oder einer Universität übernommen.

Für 20 Personen reicht der normale Förderbetrag von 30 € im Monate = 360 € im Jahr aus für die Schulgebühren und die Kosten für Schulmaterial und Ausstattung in einer Internatsschule. 5 Personen aus diesem Kreis erhalten von ihren Pateneltern einen erhöhten Förderbetrag, weil die Schulgebühren mehr als 360 € betragen

Für 21 Personen übersteigen die Kosten diesen Betrag zum Teil erheblich. Diese zusätzlichen Kosten werden aus Spenden finanziert, die nicht personengebunden sind, also nicht von Pateneltern, sondern von Einzelspendern. Diese Mehrkosten sind individuell begründet.

  • Drei Kinder benötigen eine besondere Assistenz und Betreuung, da sie geistig und/oder mehrfach behindert sind. Die Kosten der Betreuung in einer Tageseinrichtung einschließlich der täglichen Transportkosten liegen Zwischen 600 € und 1000 €.
  • Eine alleinerziehende Mutter mit Pateneltern für ihre zwei Kinder erhält zusätzliche Hilfe zum Lebensunterhalt und bei Krankheit. Auf Grund ihrer HIV Infektion ist sie von ihren Angehörigen verstoßen worden und in ihrem Dorf sozial weitgehend isoliert und marginalisiert.
  • Eine Studentin ist ebenso auf Grund ihrer HIV Infektion von der Familie ausgestoßen, sie musste ihre Secondary Ausbildung abbrechen, lebte eine Zeitlang ohne Geld auf der Straße und konnte in diesem Jahr dank der Unterstützung ihrer Pateneltern eine Ausbildung in einem VTC beginnen. Sie leidet an Depressionen, lebt in unsicheren Verhältnissen und hat keinerlei finanzielle Unterstützung. Sie erhält von uns Hilfe zum Lebensunterhalt, Unterstützung bei der medizinischen Versorgung und beratenden sowie tätige praktische Hilfsleistungen zu Stabilisierung ihrer Lebensumstände.
  • Für 7 Studenten übersteigen die Gebühren für die Secondary Schulen den Betrag von 360 € erheblich. Die Differenzen zwischen 150 € bis 500 € gleichen wir aus.
  • Grundsätzlich leisten wir keine finanzielle Unterstützung eines Universitätsstudiums. Bei 8 Studenten haben Pateneltern sich bereit erklärt eine Teilfinanzierung der Studiengebühren zu übernehmen, da diese Personen sonst keinerlei Möglichkeit hätten, an einer Universität zu studieren oder sich technisch-handwerkliche an einem integrierten Polytechnischen Center ausbilden zu lassen. Diese Studenten sind während oder kurz nach der Zeit des Bürgerkrieges und des Genozids 1994 geboren und haben ihre Angehörigen damals verloren. Wir unterstützen diese Personen pro Jahr mit Beträgen zwischen 800 € und 1500 € zusätzlich zu den Patenschaftsbeträgen.

Wir geraten mit der Entscheidung, die Unterstützung auf die Ausbildung bis zum Secondary Abschluss zu begrenzen, bei allen Personen in ein Dilemma. Die Kosten für ein Studium sind mittlerweile so angestiegen (ca. 1500 € pro Jahr), dass sie den Pateneltern nicht zuzumuten sind. Die jungen Erwachsenen, denen wir die Ausbildung bis zum Secondary Abschluss finanziert haben, haben aber erst im nächsten Ausbildungsabschnitt  mit der Professionalisierung die Perspektive auf einen auskömmlichen Beruf eröffnet. Eine Ausbildung ohne eine professionelle, fachliche Qualifikation an einer Universität oder in einem IPRTC/VTC ist eigentlich verschwendetes Geld. Wenn Ausbildung der Schlüssel für ein besseres Leben ist, entlassen wir unsere jungen Leute zwar mit einem Schlüssel, aber der passt in kein Schloss, das ihnen den Weg aus der Armut öffnen könnte. Die Tür mit einem passenden Schloss kann erst nach einer beruflichen Ausbildung geöffnet werden.

Aus dem Abschlussjahrgang 2015 haben wir eine Person, die den Secondary Abschluss nicht geschafft hat und nun darauf wartet, das Jahr wiederholen zu können und wir haben eine Person mit einem erfolgreichen Abschluss, aber ohne eine Möglichkeit eine weiterführende Ausbildung zu beginnen. Im Jahr 2017 werden weitere zwei Personen mit Secondary Abschluss ihre Ausbildung nicht weiterführen können.

Für diese Menschen und für die Sonder- und Notfälle, in die jeder unserer Kinder und Jugendlichen geraten kann und die die Ausbildung gefährden, benötigen wir die nicht personengebundenen Spenden. Je mehr Geld wir in diesem Budget haben, umso größer sind unsere Spielräume, den Kindern und Jugendlichen, die mehrfach durch Armut und Lebensumstände absolut keine Chance darauf haben, eine Ausbildung zu ermöglichen und eine angemessen vergütete Arbeit zu finden. Erst mit einem Arbeitsvertrag und einem regelmäßigen Einkommen ist der Weg aus der Armut geschafft.

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